Bund Deutscher Zupfmusiker LV Thüringen e.V.

14. Thüringer Herbstkurs im Kloster Volkenroda

Seit einigen Jahren zieht mich der Kurs in seinen Bann und lange vorher macht sich stets Vorfreude breit, auf tolle Konzerte, das Wiedersehen mit Menschen, die egal mit welchem Zupfinstrument sich von nah und fern eine Woche im Kloster Volkenroda treffen. Ich bin froh und glücklich, dieses Gesamtpaket Herbstkurs erleben zu dürfen und habe mich für diesen Artikel sehr interessiert mit der Kursleitung ausgetauscht.

Vom 30.10. bis 6.11.2021 war es wieder so weit. Es bestand wie immer die Chance am Ende der Woche einen D-Kurs-Abschluss zu machen, am Meisterkurs mit viel neuen Inspirationen im gewünschten Fach teilzunehmen oder einfach nur Ensemblespiel anzuwählen. In der Freizeit konnte man bei schönem Wetter die beeindruckende Kulisse des Klosters Volkenroda in vollen Zügen genießen. Neben der Klosterkirche und alten Fachwerkgebäuden steht der imposante Christus-Pavillon, der im modernen Stil gebaut ist und ein Magnet für die Besucher des Geländes darstellt.

Auch für die jüngeren Teilnehmer war neben dem Unterricht für Abwechslung gesorgt. In ihrer Freizeit wurden sie liebevoll von Jette Cieslak und Àdám Kovács betreut. In steter Einhaltung der Coronaregeln wurde mit einer lustigen Nachtwanderung Halloween begangen oder  die Kinder fanden sich im Streichelzoo, beim Basteln oder beim Schwedischen Schachspiel zusammen.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Kursleiterin Daniela Heise bedanken, die mit ihren MitstreiterInnen Susann Schrader und Wieland Gruppe viel Herzblut in den Kurs legen und für alle Generationen perfekte Unterrichtsgelegenheiten schaffen, die Teilnehmer motivierend in Orchestern vereinen und die Woche mit herausragenden Künstlern zum echten Erlebnis werden lassen.

Viele Jahre begleitet der Musikhochschulprofessor Gerhard Reichenbach inhaltlich den Kurs, so schwärmt Daniela Heise. “Er hat viele Talente gefördert und gestärkt, sowie die Entwicklung der jungen Menschen entscheidend mit geprägt. Wenn er im Konzert die ersten Töne auf seiner Konzertgitarre spielt, dann erfüllt Musik den Kirchensaal und alle lauschen andächtig. Die interessierten begeisterten Zuhörer staunen nicht nur über seine grandiose Technik, sondern bewundern die Tiefe der musikalischen Interpretation und seine Gestaltungsvielfalt. In diesem Jahr begeisterte er zusätzlich mit eigenen sehr gelungenen Kompositionen und Transkriptionen. Jung und alt sind gleichermaßen fasziniert von diesem Künstler, der  sich jedes Jahr mit einem neuen schweren Programm präsentiert.“

Durch das Kursgeschehen zogen sich weitere Konzerte. „So waren Nachwuchskünstler, wie  das Duo Denicia und Danilo W. Kunze zu hören, die mit ihrem gereiften Spiel zeigten, dass die Konzertgitarre nachhaltig auch für die jungen Menschen zum Lebensinhalt geworden ist und uns um Talente nicht bange sein muss“, strahlt Daniela Heise. Sie schaffte es in ihrem Konzert am freien Nachmittag, mit Geschick den großen und kleinen Zuhörern die Geschichte der Gitarre spannend näher zu bringen und den Musikgeschichtsunterricht praktisch erlebbarer zu machen. Viel Freude und Begeisterung brachte auch wieder die Zupfernight mit  Konzertbeiträgen von den Dozenten Denis Schmitz, dem Duo Jucorda mit Juliane Byrenheid, sowie Michiel und Marijke Wiesenekker. Sie präsentierten die große Bannbreite der Zupfmusik, nahmen aktuelle Bezüge zu großen Musikern und begeisterten durch ihr homogenes Spiel. Krankheitsbedingt konnte leider das Duo Consensus nicht spielen.

Die Freude an der Musik konnte man allen Künstlern in der Kurswoche wieder anmerken und das übertrug sich auf uns Teilnehmer. Am Ende der Woche konnten wir auch in unseren kleinen Teilnehmervorspielen hochmotiviert zeigen, was wir gelernt hatten.

Einen großen Stellenwert hat in der Kurswoche  immer auch die Ausbildung der  jungen DirigentInnen unter Anleitung der Fachfrau aus der sinfonischen Orchesterarbeit Paraskevi Kontogianni, die sich den Zupfern und ihren interessierten Orchesterleitern wieder mit viel Interesse und Ratschlägen liebevoll zuwendete. So spielten zum Abschluss drei Orchester teilweise unter Leitung einiger Dirigierschüler. Christian Laier präsentierte mit dem Kinderorchester die Arbeit der Woche und erhielt viel anerkennenden Applaus. Mit gebastelten sehr schönen Tonblättern bedankten sich die Kinder bei ihren Dozenten am Partyabend, wo Michiel und Marijke Wiesenekker mit den Teilnehmern des Improkurses für viel Stimmung und Begeisterung sorgten. Das machte mir besonders viel Spaß. Ich freue mich schon auf den Herbst 2022 und das Wiedersehen!

Wolfgang Mattern